Android und iOS im Vergleich

Apple startet 2007 die Smartphone-Revolution

Apple hat mit dem iPhone im Jahre 2007 das moderne Smartphone bedeutend geprägt. Die inzwischen überall verbreitete Barrenform mit Multitouchscreen (Berührung des Bildschirms mit mehreren Fingern) wurde von Apple in die Welt getragen. Seit März 2008 verkauft Apple über das App Store Anwendungen für das iPhone, iPad und iPod. Die Anwendungen stammen dabei meist nicht von Apple, sondern von Entwicklern die für das Apple-Betriebssystem iOS Software entwickeln.

Android erscheint 2008

Die Idee eines Multitouch-Smartphones welches durch ein App Store erweiterbar ist, wurde auch bei den ersten Android-Smartphones aufgegriffen. Folglich haben das iPhone und das Android-Smartphone einen sehr ähnlichen Funktionsumfang. Man kann mit ihnen telefonieren, SMS und E-Mails schreiben/lesen, im Internet surfen, seine Termine verwalten und das Gerät um zusätzliche Apps erweitern.

Unterschiede zwischen Android und iOS

Bei all den Gemeinsamkeiten bezüglich der Funktionen gibt es dennoch deutliche Unterschiede zwischen Apples iOS und Googles Android:

  • Kosten für zusätzliche Apps Während Apps in Apples App Store größtenteils kostenpflichtig sind, ist der Großteil von Apps in Googles PlayStore kostenlos. Im Gegenzug enthalten viele Apps für Android Werbung.
  • Aussehen und Bedienung iPhones werden nur mit Apple-Hardware ausgeliefert. Android kann hingegen jeder Gerätehersteller verwenden und beliebig an seine Bedürfnisse anpassen. Ein extremes Beispiel dafür ist Amazons FirePhone. Hier wird nicht einmal der Zugang zum PlayStore gewährt und die Oberfläche erinnert in keiner Weise mehr an das unveränderte Android (Vanilla). Aber auch Hersteller wie Samsung verändern Android in deutlicher Weise, z.B. unterscheiden sich hier die Einstellungen sehr deutlich vom Original-Android.
  • Geräteauswahl Geräte mit Apples iOS werden ausschließlich von Apple selbst verkauft. Daher gibt es nur ein bis zwei Geräte mit iOS, die hardware-technisch auf dem neuesten Stand sind (z.B. iPhone 6 und iPhone 6 Plus). Im Gegensatz dazu erscheinen pro Jahr hunderte neue Android-Geräte in allen Größen, Farben und mit unterschiedlicher Leistung und Software-Ausstattung. Der Kunde bekommt hier wesentlich mehr Auswahl, hat aber auch die "Qual der Wahl".
  • Auslieferung aktualisierter Betriebssysteme Weil Apple seine Geräte selbst verkauft, werden Updates auf neuere Versionen von iOS zügig ausgeliefert. Bei Android-Handys muss der Hersteller eine neue Version von Android erst an seine Bedürfnisse anpassen und liefert sie danach aus. Das kann viele Monate dauern, häufig verweigert der Hersteller seinen Kunden sogar ein Update. Ein Sonderfall sind hier die Nexus-Geräte, die für einige Jahre von Google direkt mit Updates beliefert werden. Diese erhalten ähnlich schnell Updates auf neue Versionen wie iOS-Geräte.
  • App-Berechtigungen Moderne Smartphones besitzen eine Vielzahl von Sensoren, z.B. um herauszufinden, wo das Gerät ist und in welcher Weise das Gerät bewegt wird. Außerdem werden eine Vielzahl von persönlichen Daten auf einem Handy gespeichert, z.B. Kontakte, Termine, Fotos und Videos. Damit eine App Sensordaten oder andere persönliche Daten abfragen darf, muss sie sowohl bei iOS als auch Android Berechtigungen dafür einfordern. Bei iOS passiert das zur Laufzeit, also z.B. zu genau dem Zeitpunkt, wenn die Facebook-App den Standort abfragen will. Bei Android muss den Berechtigungen schon bei der Installation zugestimmt werden. Bis zu Android 5.1 ist es nicht möglich, einer App nur einen Teil der Berechtigungen zu geben. Ab Android 6.0 Marshmallow kann der Benutzer die Berechtigungen pro Applikationen einschränken (anstelle ganz oder gar nicht) und wird analog wie bei iOS bei der erstmaligen Verwendung von Sensoren gefragt, ob er den Zugriff erteilen möchte.
  • Freiheiten Android ist ein OpenSource-Betriebssystem. Das heißt, der Quellcode ist öffentlich verfügbar. Der Quellcode von iOS ist nicht freigegeben. Insbesondere IT-Experten haben daher bei Android deutlich mehr Freiheiten zur Anpassung der Geräte. Als ein Beispiel entwickelt Cyanogen Mod ein eigenes Android-Betriebssystem, welches schon unter Android 5.0 erlaubte, die Berechtigungen für Apps einzuschränken. Aber auch für den Durchschnittsanwender macht sich diese Freiheit bemerkbar. So kann er beispielsweise das Aussehen durch die Installation einer Launcher-App komplett verändern. So sieht der Homescreen und das Menü danach beispielsweise dem iPhone oder Windows-Phone sehr ähnlich. Der iOS-Launcher lässt sich nur minimal anpassen.

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